Psychische Belastungen am Arbeitsplatz: Handeln erforderlich!
Ein Blick auf aktuelle Studien und Entwicklungen
Die Reports sowohl der DAK als auch der TK zeigen klaren Anstieg an psychischen Belastungen von Arbeitnehmern.
Das Institut für betriebliche Gesundheitsveratung (IFBG) hat gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse (TK) und dem personal.magazin der Haufe Gruppe im September/ Oktober 2022 1.098 Personen in der „whatsnext-Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt“ Studie befragt. Abgefragt wurden die derzeitigen Angebote. Dabei landeten die Arbeitssicherheit, das Betriebliche Eingliederungsmanagement und das betriebliche Versogungsmangement auf den Top 3 Angeboten mit jeweils mehr als 70%. Mit 39,1% auf Platz 9 waren Angebote zur Stressbewältigung und Ressourcenstärkung zu finden. Einen Platz dahinter mit 37% Angebote zur Entspannung. Schaut man sich nun in der gleichen Studie die Bedeutung von Angeboten an sieht das Bild in 2022 folgendermaßen aus:
Nur 3 Jahre später wird die Bedeutung der Work-Life Integration und Angebote rund um die Themen Burnout/ Überforderung und Depression deutlich größer eingeschätzt.
Dazu passen auch die Ergebnisse des Psychreport 2023 der DAK in Zusammenarbeit mit dem IGES. Denn hier befinden sich psychische Erkrankungen schon 2022 auf Platz 3 der Fehltage pro 100 Versicherten. Und das mit einem deutlichen Anstieg von 27% über die letzten 5 Jahre.
Die Zahlen der DAK zeigen außerdem einen deutlichen Anstieg von 11% bei Männern, vor allem in der Altersklasse zwischen 25 und 29 Jahren. Das entspricht 11 Fehltagen pro 100 Versicherte. Bei den Frauen ist der Anstieg mit 8% etwas geringer, allerdings auf einer höheren Basis. Der größte Anstieg ist bei Frauen im Alter von 20 bis 29 Jahren zu verzeichnen.
Gesamt entspricht dies einem Anteil von 5-6% der Beschäftigten, die eine Krankschreibung aufgrund von psychischen Erkrankungen eingereicht haben.
Sieht man diese Zahlen und führt sich auch die schon 2012 eingeführte Erweiterung des Arbeitschutzgesetzes um die psychische Gesundheitsbeurteilung vor Augen ist es erstaunlich, dass nur 51,5% der in der whatsnext Studie befragten Unternehmen ebendiese Beurteilung eingeführt haben. Weitere 18,7% der Unternehmen Planen hier etwas zu tun.
Als eine der geeigneten Maßnahmen wird die gesunde Führung gesehen, deren Bedeutung auch über die nächsten 3 Jahre deutlich zunimmt.
Allerdings zeigt sich hier, dass lediglich 38.3% der Unternehmen derzeit Maßnahmen in Umsetzung haben und weitere 16,7% solche planen. Bleibt zu hoffen das sich das in den nächsten Jahren ändert.